14. Mai 2024
Zum zweiten Mal nach 2023 analysierte die swissreputation.group gemeinsam mit dem IMWF Institut die mediale Reputation der bedeutendsten Energieversorger der Schweiz. Nachdem im Vorjahr die Energiekrise die Reputation zahlreicher Unternehmen nach unten zog, ist das Bild der Branche in der aktuellen Studie deutlich freundlicher. Über 36'000 mit KI-Unterstützung ausgewertete Aussagen aus Schweizer Medien zeigen BKW erneut auf dem Spitzenplatz, gefolgt von Axpo und der SAK.
Reputation der Top 10 Energieunternehmen 2024
Die Reputationsanalyse von 22 Energieversorgungsunternehmen und Stadtwerken zeigt BKW auf dem ersten Rang. Das Unternehmen verteidigte damit seinen Spitzenplatz aus dem Vorjahr souverän. Auf den weiteren Rängen folgen Axpo, SAK, CKW und Alpiq. SAK und CKW behaupten damit ihre ausgezeichnete Medienreputation aus der Vorperiode. Die Schwergewichte Axpo und Alpiq machten hingegen grosse Sprünge nach vorn, nachdem die Energiekrise die Reputation der beiden Unternehmen insbesondere zu Themen der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit enorm belastete.
Dazu Lukas Zihlmann, Geschäftsführer der swissreputation.group: «Axpo und Alpiq standen im Vorjahr mitten im Sturm der Energiekrise. Vor allem Axpo hatte eine enorm grosse Präsenz in den Medien mit einem beträchtlichen Anteil an negativen Beiträgen. Dieses Bild hat sich in der aktuellen Analyse komplett verändert und die beiden Unternehmen finden sich jetzt weit vorne in der Rangliste».
Mit Energie 360°, Romande Energie und den St.Galler Stadtwerken sind drei neue Unternehmen in den Top 10 vertreten. ewz und EBL sind ebenfalls, wie im Vorjahr, unter den zehn reputationsstärksten Unternehmen zu finden, konnten ihre Platzierungen des vergangenen Jahres jedoch nicht ganz halten.
Weniger Sichtbarkeit – deutlich positivere Resonanz
Die Energiekrise – Stichworte Preissteigerungen, drohende Strommangellagen, Rettungsschirm des Bundes – prägte die Reputationsstudie 2023. Vor allem die grossen Energiekonzerne waren ständig präsent in den Medien und damit oft kritischer Berichterstattung ausgesetzt. Die aktuelle Studie 2024 zeigt nun ein deutlich verändertes Bild. Die Sichtbarkeit – also die Anzahl Erwähnungen der Energieunternehmen – ging im Vorjahresvergleich um rund 44% zurück. Die Tonalität – positive, neutrale oder negative Medienberichte – verbesserte sich von einem leicht negativen Saldo von -1% zu einem klar positiven Wert von +13%. Dazu Lukas Zihlmann: «Kurz gesagt: Es wurde deutlich weniger aber klar positiver über die bedeutenden Energieunternehmen berichtet.»
Sichtbarkeit und Tonalität im Vergleich 2023/2024
Themen zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit haben sich am stärksten erholt
Die Folge der Energiekrise belasteten im vergangenen Jahr die Geschäftszahlen einiger Energieunternehmen beträchtlich. Nicht überraschend waren Berichte zur Wirtschaftlichkeit und zur Nachhaltigkeit – dazu gehört auch die ökonomische Nachhaltigkeit – in den Medien oft kritischer Natur. In der aktuellen Auswertungsperiode zeigte sich die Berichterstattung in beiden Bereichen viel positiver. Nachhaltigkeitsthemen stellten insgesamt 27% aller Beiträge, Wirtschaftlichkeitsthemen 21% (nach 30% in der Vorperiode). Am stärksten vertreten waren Themen zu Produkten und Dienstleistungen, die insgesamt über 32% einnahmen. «Dass jetzt wieder mehr und positiver über Leistungen und die in der Energiebranche überragend wichtige Nachhaltigkeit berichtet wurde, zeigt, dass sich die Branche im analysierten Zeitraum deutlich erholt und entspannt hat», fasst Lukas Zihlmann zusammen.
Kaum mediale Präsenz als Arbeitgeber
Wie bereits in der letztjährigen Studie, nahmen Arbeitgeber-bezogene Themen nur einen geringen Anteil im Mediengeschehen ein. Gerade einmal 1.4% aller Beiträge beschäftigten sich mit Aussagen zu Mitarbeitenden, Arbeitsplätzen oder Karrieremöglichkeiten. Dazu nochmals Lukas Zihlmann: «Dass Arbeitgeber-Themen in den Medien nicht so stark präsent sind, wie Produkt & Service- oder Wirtschaftsthemen, kennen wir auch aus anderen Branchen. Dass jedoch vier Unternehmen der Top 10-Rangliste in 12 Monaten gar keine Sichtbarkeit zu diesem wichtigen Thema erzielten, ist doch eher ungewöhnlich. Zu einem starken Employer Brand gehört auch eine gute Medienreputation als Arbeitgeber.»
Reputationsmessung mittels Künstlicher Intelligenz (KI)
Für die Studie wurden im Zeitraum vom 1. April 2023 bis 31. März 2024 alle reputationsrelevanten Aussagen der ausgewählten Unternehmen in öffentlich und online zugänglichen Schweizer Nachrichten, Beiträgen, Posts, Kommentaren aus journalistischen Nachrichtenmedien, Diskussionsseiten, sozialen Medien wie Twitter/X, Facebook, Instagram, Blogs und Foren ausgewertet. Dazu wurde eine hochentwickelte, KI-gestützte Textanalyse eingesetzt. Der speziell trainierte Algorithmus wertet – nach einer Vorfilterung aller Medienbeiträge der ausgewählten Unternehmen – die Aussagen semantisch aus und ordnet sie den thematischen Reputationsdimensionen
zu. Weiter wird die Tonalität der Aussagen (positiv/neutral/negativ) bewertet. Zur Berechnung der Reputationswerte werden für jede Dimension die Sichtbarkeit (Anzahl der Aussagen) sowie die Tonalität berücksichtigt. Abschliessend werden diese Ergebnisse statistisch gewichtet und es wird der Gesamtrang errechnet.
Detailanalysen in der Gesamtstudie erhältlich
Die vollständigen Ergebnisse sind in der kostenpflichtigen Gesamtstudie erhältlich. Die Reputationswerte werden detailliert vorgestellt, ebenso, wie die Sichtbarkeit, Tonalität und Medienquellen der einzelnen Unternehmen. Die Studienergebnisse sind durchgehend kommentiert. Für jeden Auftraggeber werden ein individuelles Summary und abgestimmte Handlungsempfehlungen erstellt. Eine Präsentation der Ergebnisse ist inbegriffen. Vollständige Informationen zur Studie und den beinhalteten Unternehmen finden sich in der Studiendokumentation.
Studiendokumentation