19. September 2023
Eine starke Reputation ist für Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer von entscheidender Bedeutung. In einer neuen Studie analysierte die swissreputation.group gemeinsam mit dem IMWF Institut die Reputation der wichtigsten Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen der Schweiz. 24 Unternehmen wurden ausgewählt und auf ihre mediale Reputation hin untersucht. Insgesamt wurden dafür über 19'000 Aussagen in Schweizer «Earned Media» identifiziert und mittels Künstlicher Intelligenz ausgewertet.
Produkt & Service, Innovation, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Management und Arbeitgeber: Diese Faktoren formen den guten Ruf von Unternehmen. Und dieser gute Ruf sorgt für neue und loyale Kunden, zieht die besten Talente an, erhöht die gesellschaftliche Akzeptanz und bringt die Unterstützung aller Stakeholder. Eine wesentliche Rolle für die Meinungsbildung spielt dabei die medienvermittelte Information und Kommunikation. Für die Benchmarkstudie «Reputation von Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfungsunternehmen in der Schweiz 2023» wurden über einen Zeitraum von 12 Monaten alle reputationsrelevanten Erwähnungen der ausgewählten Unternehmen aus Schweizer Medien, Social Media und weiteren Online-Quellen KI-unterstützt ausgewertet.
24 bedeutende Beratungs- und Prüfungsunternehmen analysiert
Die für die Benchmarkstudie ausgewählten Unternehmen wurden in zwei Kategorien aufgeteilt und ausgewertet (vollständige Liste hier):
BCG führt die Rangliste der Unternehmensberatungen an
Die Top 5-Rangliste der Unternehmensberatungen zeigt The Boston Consulting Group an der Spitze. Das Unternehmen überzeugt insbesondere in den Bereichen Produkt & Service, Wirtschaftlichkeit, Management und als Arbeitgeber und kann auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten.
Als einziges Unternehmen in der Spitzengruppe ist die zweitplatzierte Accenture in allen Reputationsdimensionen präsent, wenn auch mit Abstrichen in den Bereichen Management und Arbeitgeber. Auf den weiteren Rängen folgen AlixPartners, Bain & Company und Egon Zehnder. Diese drei Beratungsunternehmen weisen bereits mehrere Lücken auf in ihren Reputationsprofilen und sind nicht in allen für die Reputation wichtigen Themen präsent. Die Detailergebnisse zeigen, dass die Reputationswerte der Top 5-Unternehmen insgesamt relativ nah beieinander liegen, deren Stärken und Schwächen jedoch recht unterschiedlich ausgeprägt sind.
Weitere in der Studie ausgewertete Unternehmensberatungen sind Helbling, McKinsey, Oliver Wyman, Roland Berger, Simon-Kucher und Zühlke.
PwC mit klarem Spitzenplatz im Ranking der Wirtschaftsprüfer
Das Ranking der Wirtschaftsprüfungsunternehmen zeigt PwC auf dem ersten Platz. Das Unternehmen zeigt ein sehr gutes, ausgewogenes Reputationsprofil mit einer einzigen Schwäche im Bereich Management.
Hinter PwC folgen Deloitte – mit einem ebenfalls starken Profil – gefolgt vom nicht ganz so prominenten Unternehmen Mazars und den beiden Branchengrössen KPMG und EY. Die "Big Four" sind also vollzählig in den Top 5 vertreten. Die Abstände in der Reputationsleistung sind innerhalb der fünf ersten Unternehmen deutlich grösser als bei den Unternehmensberatern.
Weitere in der Studie ausgewertete Wirtschaftsprüfer sind Balmer-Etienne, BDO, Grant Thornton und OBT.
Big Four dominieren die Medienpräsenz
Sichtbarkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für eine starke medienbasierte Reputation. Die Big Four – Deloitte, EY, KPMG und PwC – weisen mit riesigem Abstand die grösste Präsenz in den Medien auf und stellen zusammen über 90% aller Beiträge der untersuchten Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Bei den Unternehmensberatern stechen diesbezüglich Accenture und McKinsey hervor, die ihrerseits für über die Hälfte der Medienbeiträge der Beratungsunternehmen verantwortlich zeichnen. BCG, Bain und die weiteren Berater liegen deutlich dahinter.
Studien als Hauptpfeiler der Medienarbeit – und der Reputation
Studien und Researchergebnisse sind vor allem für die grossen Beratungs- und Prüfungsunternehmen der wichtigste Teil der Medienarbeit. Die Inhalte spiegeln dabei die grossen Themen von Wirtschaft und Gesellschaft wider und reichen von Marktthemen wie E-Mobilität, Banken, Lebensmittel, Detailhandel, Luxusgüter oder Immobilien über Sachthemen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Künstliche Intelligenz, Fachkräftemangel, Energiekosten oder Cyberkriminalität bis zu volkswirtschaftlichen Themen zu Konjunktur, Inflation, Steuern oder dem Gesundheitswesen.
In Zahlen ausgedrückt ergaben die Analysen, dass über 55% aller Medienbeiträge zu den Beratungsunternehmen Studienergebnisse zum Inhalt hatten, oder dass eine Studie zitiert wurde. Bei den Wirtschaftsprüfern lag dieser Wert bei über 65%, wobei einzelne Unternehmen gar einen Anteil von annähernd 75% erreichten.
Die Studien sollen Branchenexpertise und Sachwissen vermitteln und so die entsprechenden Beratungsunternehmen und Wirtschaftsprüfer als kompetente Partner in den betreffenden Branchen und Disziplinen positionieren.
Reputation als Arbeitgeber ein wichtiger Faktor im ‘Employer Branding’
Hochqualifizierte Mitarbeitende sind die wichtigste Ressource, sowohl für die Beratungsunternehmen wie auch für die Wirtschaftsprüfer. Eine positive mediale Wahrnehmung ist deshalb ein wichtiger Faktor im Wettbewerb um die besten Talente. Die meisten analysierten Unternehmen machen dabei einen guten Job und es gelingt ihnen, die Arbeitgebermarke erfolgreich in den Medien zu platzieren.
In die Quere kommt ihnen dabei der Reputationsfaktor «Management», in dem einige der Top 5 unterdurchschnittlich performen. In vielen Fällen sind dabei Vorfälle ausländischer Niederlassungen betroffen, die auch auf Resonanz in Schweizer Medien stiessen. So zum Beispiel der Wirecard-Skandal (EY Deutschland), Verdacht auf Verwicklung in Cum-Ex-Geschäfte und Hausdurchsuchungen (KPMG Deutschland), Weitergabe vertraulicher Unterlagen (PwC Australien), Durchsuchung von Büros in Shanghai durch chinesische Behörden (Bain China) oder ein pöbelnder, angetrunkener Deloitte-Manager (UK). Diese Fälle rütteln am Vertrauen in die Führung der Unternehmen und stellen erhebliche Reputationsrisiken dar.
Reputationsmessung mittels Künstlicher Intelligenz (KI)
Für die vorliegende Benchmarkstudie wurde eine hochentwickelte, KI-gestützte Textanalyse eingesetzt. Dieser speziell trainierte Algorithmus wertet – nach einer Vorfilterung aller Beiträge der ausgewählten Unternehmen aus den "Earned Media" – die Aussagen semantisch aus und ordnet sie den thematischen Reputationsdimensionen
zu. Weiter wird die Tonalität der Aussagen (positiv/neutral/negativ) bewertet. Zur Berechnung der Reputationswerte werden für jede Dimension die Sichtbarkeit (Anzahl der Aussagen) sowie die Tonalität berücksichtigt. Abschliessend werden diese Ergebnisse statistisch gewichtet und es wird der Gesamtrang errechnet.
Detailanalysen in den Studienberichten erhältlich
Die vollständigen Ergebnisse sind in kostenpflichtigen Studienberichten erhältlich, jeweils für die Kategorie «Unternehmensberatungen» beziehungsweise für die Kategorie «Wirtschaftsprüfungsunternehmen». Die Reputationswerte werden detailliert vorgestellt, ebenso, wie die Sichtbarkeit, Tonalität und Medienquellen der einzelnen Unternehmen. Die Studienergebnisse sind durchgehend kommentiert. Für jeden Auftraggeber werden ein individuelles Summary und abgestimmte Handlungsempfehlungen erstellt. Eine Präsentation der Ergebnisse ist inbegriffen.
Vollständige Informationen zu den beiden Studienberichten und den beinhalteten Unternehmen findet sich in der Studiendokumentation.
Reputation der Top 5 Unternehmensberatungen 2023
Reputation der Top 5 Wirtschaftsprüfungsunternehmen 2023